Unternehmen haben das Monopol auf den Arbeitsplatz verloren Was Mitarbeiter für das Arbeiten im Unternehmen jetzt benötigen
Steelcase Studien: Das Dilemma der Unternehmen – wie die Rückkehr der Mitarbeiter ins Unternehmen gelingt.
München, 18. Juli 2024. – Steelcase, Vordenker im Bereich Büromöbel- und Arbeitsplatzdesign veröffentlicht neueste Studienergebnisse.
Homeoffice, remote-work oder Arbeiten vor Ort im Unternehmen? Mit dieser Frage beschäftigen sich derzeit viele Unternehmen, da sie nach den Pandemiejahren noch immer damit kämpfen, ihre Mitarbeiter wieder zurück ins Unternehmen zu holen. Was benötigen Unternehmen jetzt konkret, um Mitarbeiter dazu zu motivieren, wieder mehr im Unternehmen vor Ort zu arbeiten? Steelcase hat daher eine Umfrage sowohl unter Entscheidern (Steeelcase Decision Maker Survey) als auch unter Mitarbeitern weltweit (Employee Research) durchgeführt, um herauszufinden, was Führungskräfte wollen und was Mitarbeiter benötigen, um ihre Arbeit wieder mehr im Unternehmen zu tätigen.
Seit Beginn der Pandemie im Jahr 2020 führt das Steelcase WorkSpace Futures Team regelmäßig Umfragen unter Arbeitnehmern (Nutzern) und Entscheidungsträgern durch, um die Auswirkungen dieses katastrophalen Ereignisses auf unsere Arbeitswelt, Arbeitende und Arbeitsplätze zu messen. Die aktuellste Umfrage, die Global User Survey, wurde im Oktober 2023 in 11 Ländern durchgeführt: Australien, Kanada, China, Frankreich, Deutschland, Indien, Japan, Mexiko, Spanien, Großbritannien und den USA. Der Zeitpunkt war bewusst so gewählt, um eine mögliche Rückkehr in die Büros nach den Sommerferien abzuwarten. Fast 6.000 Personen nahmen an der Umfrage teil, mit repräsentativen Stichproben aus jedem Land.
Mitarbeiter kommen ins Unternehmen, um zusammenzuarbeiten und zu lernen
Während die Mitarbeiter früher ins Büro kamen, um zu arbeiten, waren Sozialisierung und Vernetzung in den Jahren unmittelbar nach der Pandemie wichtiger. Dies spiegelt wahrscheinlich die Erleichterung wider, die die Menschen nach dem Ende der Lockdown-Maßnahmen empfanden, als sie wieder persönlich interagieren konnten. In diesem Jahr, nachdem sich die Büroanwesenheit normalisiert hat, kommen die Mitarbeiter wieder ins Büro, um zu arbeiten. Sie erwarten, sich mit anderen zu treffen und zusammenzuarbeiten, aber auch konzentriert zu arbeiten. Jüngere Mitarbeiter haben zusätzliche Gründe, ins Büro zu kommen; sie suchen weiterhin nach Lern- und Wachstumsmöglichkeiten durch die Verbindung mit Kollegen.
Viele Büros in Unternehmen werden den Anforderungen der Mitarbeiter nicht gerecht
Unabhängig davon, wie oft die Mitarbeiter im Büro sind, sind sie sich einig, dass ihre Büros nur mittelmäßig darin sind, ihre verschiedenen Arbeitsmodi zu unterstützen: Zusammenarbeit, Besprechungen, konzentriertes Arbeiten, Sozialisierung, Lernen und Erholung. Obwohl Unternehmen möglicherweise versucht haben, ihre Büros stärker auf Gruppenarbeit auszurichten, reicht dies nicht aus. Die Rolle eines Mitarbeiters im Unternehmen macht einen Unterschied, da Direktoren und höhere Positionen eine bessere Unterstützung in allen Arbeitsmodi genießen als Manager und vor allem einzelne Mitarbeiter.
Die meisten Menschen verbringen weiterhin die meiste Zeit mit individueller Arbeit (durchschnittlich 61%). Vor einem Jahr konnten die Mitarbeiter den Großteil dieser Arbeit zu Hause erledigen, aber jetzt, da sie häufiger im Büro sein müssen, ist es unvermeidlich, dass ein Teil dieser konzentrierten Arbeit im Büro stattfindet, und die Mitarbeiter haben damit zu kämpfen. Laut Steelcase Workspace Futures Team gibt es dafür zwei Hauptgründe:
1. Erstens haben sich die Mitarbeiter nach mehr als zwei Jahren Arbeit zu Hause ihre optimalen Arbeitsplätze eingerichtet und haben daher eine bessere Erfahrung im Vergleich zu dem, was sie im Büro haben.
2. Zweitens finden jetzt viel mehr hybride Besprechungen am Arbeitsplatz statt, und die Umfrage zeigt, dass diese Anrufe am häufigsten am Arbeitsplatz erfolgen. Der daraus resultierende Anstieg des Lärms macht es schwieriger, Privatsphäre und Konzentration im offenen Büro zu finden.
Viele der Befragten gaben an, dass die Arbeitsumgebung im Unternehmen nicht sehr dienlich ist für unterschiedliche Arbeitsweisen wie z.B. konzentriertes fokussiertes Arbeiten. Dagegen schätzt der Großteil der Befragten das Unternehmen als Ort der Zusammenkunft mit Kollegen.
Mitarbeiter sind auf der Suche nach Privatsphäre im Büro
Mitarbeiter, die nach langen Remotephasen wieder zurück ins Büro kehren, haben hohe Erwartungen an die neue Arbeitsumgebung. Laut aktuellen Umfragen betonen Mitarbeiter weltweit, dass Privatsphäre ihr wichtigstes Bedürfnis im Büro ist. Frühere Forschungen haben gezeigt, dass Privatsphäre im offenen Büro zur Unterstützung konzentrierter Arbeit schon vor der Pandemie ein Problem war. Im hybriden Büro mit mehr hybriden Besprechungen sind akustische Ablenkungen jedoch ein noch größeres Problem geworden. Einzelne Mitarbeiter und Menschen mit jeglicher Art von Behinderung (kognitiv oder körperlich) haben es noch schwerer, Privatsphäre zu finden, wenn sie diese benötigen.
In-Office Tage im Ländervergleich
Die durchschnittlichen Arbeitstage pro Woche liegen pro Land zwischen 2 und 4 Arbeitstagen (Stand 2024). Dabei gaben die Befragten in China an, dass sie 4 Tage pro Woche im Unternehmen arbeiten, in Japan 3,8 Tage pro Woche, in Frankreich 3,6 Tage pro Woche und in Spanien 3,3 Tage pro Woche. In England, Kanada, USA, Australien und Deutschland arbeiten die Mitarbeiter durchschnittlich die wenigsten Tage im Unternehmen.
Steelcase Tipps für Unternehmen\
So können Unternehmen, den neuen Anforderungen an Arbeitsumgebungen gerecht werden:
1. Möglichkeiten für Privatssphäre im Unternehmen schaffen.
2. Räume gestalten, die das Wohlbefinden fördern.
3. Räume zur Verfügung stellen, die die virtuelle Zusammenarbeit fördern.
4. Sicherstelltung einer flächendeckenden Stromversorgung an allen Arbeitsecken (inklusive Lounge-Settings oder Cafeteria).
5. Flexible Möbel bereitstellen, die individuelle Bedürfnisse unterstützen.
6. Die Bedürfnisse der Mitarbeiter anerkennen und diese in den Gestaltungsprozess mit einbinden.
7. Führungskräfte sollten mit gutem Beispiel vorangehen und eine Anwesenheit im Unternehmen zeigen: Wenn Führungskräfte persönlich im Büro anwesend sind, ändert sich vieles zum Positiven: Das Engagement steigt um 6 %, die Produktivität steigert sich um 4 %, die Identifikation mit der Kultur erhöht sich um 5 % und auch das Wohlbefinden der Mitarbeiter verbessert sich um 3%.
Über Steelcase
Steelcase wurde 1912 gegründet und ist ein globaler Design-, Forschungs- und Vordenker im Bereich der Arbeitswelt. Wir helfen Menschen, ihre beste Arbeit zu leisten, indem wir Orte schaffen, die besser funktionieren. Zusammen mit mehr als 30 Kreativ- und Technologie-Partnermarken entwerfen und fertigen wir Möbel und Lösungen für die vielen Orte, an denen Arbeit stattfindet – einschließlich Lernen, Gesundheit und Heimarbeit. Unsere Lösungen werden durch unsere Gemeinschaft von fachkundigen Steelcase-Händlern an etwa 770 Standorten sowie in unserem Online-Shop und anderen Einzelhandelspartnern zum Leben erweckt. Gegründet in Grand Rapids, Michigan, ist Steelcase ein börsennotiertes Unternehmen mit einem Umsatz von 3,2 Milliarden US-Dollar im Geschäftsjahr 2024. Mit etwa 11.300 globalen Mitarbeitern und unserer Händlergemeinschaft setzen wir uns für Menschen und den Planeten ein – indem wir unser Geschäft nutzen, um die Welt besser arbeiten zu lassen.