Nachhaltiges Design im Dialog mit der Natur

Steelcase thematisiert auf der MCBW den Weg zu einer nachhaltigeren Gesellschaft.

München, 22. Mai 2024. – Im Rahmen der Munich Creative Business Week lud Steelcase zu einer Paneldiskussion ins Learning + Innovation Center in München ein. Passend zum Motto der diesjährigen MCBW “How to (co-) create with Nature” unterhielten sich Rainer Sladek, New-Business-Experte beim international renommierten Architekturbüro Henn, Jessie Storey, Design Director bei Steelcase, und Oona Horx Strathern, Trendforscherin und Autorin mit weltweitem Renommé, über die Wechselwirkungen von Nachhaltigkeit und Design sowie darüber, welche Entwicklungen das soziale und politische System noch durchlaufen muss.

In der Natur fühlen wir uns sicher

Bereits die ersten Bilder, die hinter den Panelisten auf einer großen Leinwand gezeigt wurden, untermalten das Thema des Abends. Vor Bildern von ihren Lieblingsorten in der Natur und modernen Begrünungen im urbanen Kontext begannen die Teilnehmenden ihr Gespräch mit der Rolle, die die Natur für das Wohlbefinden der Menschen spielt.

“Leblose Umgebungen suggerieren uns, dass wir nicht hier sein sollten”, stellte Jessie Storey fest. “Als human animals haben wir tierische Wurzeln und die Biophilie gibt uns ein Gefühl der Sicherheit. Daher ist eine Entwicklung zu allem Weichen und Lebendigen so wichtig und wir replizieren im Design immer mehr die Dinge, die uns die Natur vorzeigt.”

Rainer Sladek stimmte ein und betonte die Wichtigkeit, Biodiversität und Ökosysteme zu unterstützen. Er präsentierte eine Reihe Bilder mit grünen Dächern, vertikalen Gärten und durchlässigen Oberflächen, die die Auswirkungen der städtischen Wärmeinseln abschwächen und die ökologische Widerstandsfähigkeit fördern können.

Wie wird nachhaltige Innovationskraft möglich?

Die Panelisten waren sich im Laufe des Gesprächs sehr schnell einig, dass es einer nächsten Stufe der Nachhaltigkeit bedarf, bei der nachhaltige Strategien in ein neues Gesamtsystem übertragen werden müssen. “Sustain hinders innovation”, sagte Oona Horx Strathern und meinte damit, das “sustain”, das in “Sustainability” steckt, und so viel wie “aufrechterhalten” heißt. Nachhaltigkeit müsse mehr als aufrechterhalten und dürfe Innovation nicht blockieren. Gesamtgesellschaftlich und wirtschaftlich müssten endlich Übergangstechnologien überwunden werden.

Nachhaltigkeit, wie sie jetzt ist, sei eine Sackgasse. Für die Zukunft sieht sie daher die Notwendigkeit einer Koexistenz von Mensch und Natur, statt eine Arbeit des Menschen gegen die Natur und eine “Kindness Economy”, in der zuerst an den Menschen als Wesen, dann den Planeten, dann an Unternehmensprofite gedacht würde. Natürlich seien Profite weiter Ziel, doch seien Menschen profitabler, wenn sie glücklich seien und motivierter, ein nachhaltiges System zu stärken, seien sie auch.

Wie gelingt der Weg zu einem nachhaltigen System?

Die Panelisten tauschten im Laufe des Gesprächs einige Ideen aus, wie ein solches System aussehen bzw. wie der Weg dahin aussehen könnte.

Jessie Storey bemerkte, dass das Konzept einer Kreislaufwirtschaft konsequent weitergedacht werden müsse. Ungelöste Herausforderungen, etwa im Recycling, der Distribution und unternehmerischen Organisation müssten in kleinen Schritten weiter angegangen werden. Dauerhafte Zusammenarbeit mit engagierten Partnern sei hierfür essenziell.

Oona Horx Strathern pflichtete ihr bei. Bei Nachhaltigkeit ginge es nicht darum, Altbekanntes zu optimieren, sondern den Weg zu Neuem zu ebnen.

Rainer Sladek stimmte beiden zu. “Dieses Spiel müssen wir alle spielen”, sagte er. Unternehmen sah er gleich mehrfach in der Pflicht. Sie müssten Profiterwartungen senken und mit starken Verträgen und Verbindlichkeit gegenüber ihren Partnern vorgehen. Es bedürfe nachhaltig versierten Partnern im gesamten Wertschaffungsprozess. Darüber hinaus betonte Sladek die Relevanz, Freiwilligkeit und ökonomische Erschwinglichkeit für die Konsumenten zu ermöglichen. Was deren Bedürfnisse angeht, so sieht er in der Zukunft eine Verringerung von Komplexität in vielen verschiedenen Aspekten des Designs, ob nun in der Technologie, der Verwendung von Materialmixen und Einzelteilen oder der Produktion.

Oona Horx Strathern sieht das ähnlich. “Smart homes are over”, sagte sie und erläuterte, dass sie etwa in der Digitalisierungsdebatte seit längerem eine Übersättigung der Konsumenten beobachte. Menschen wollten keine digitalen Concierges ihrer eigenen Häuser sein.

Für den Weg zu einem nachhaltigen System sieht sie stärkere Unterstützung aus der Politik und eine Bewegung hin zu einer Kreislaufwirtschaft, in der auch die menschlichen Bedürfnisse im Mittelpunkt stehen.

Das menschenzentrierte Büro

Darin, dass das effizienzgetriebene Büro der Vergangenheit angehöre, waren sich alle Panelisten einig. Durch die Pandemiejahre hat sich aus Sicht aller die Arbeitswelt verändert.

Laut Oona Horx Strathern seien es die vier Cs, die die Menschen ins Büro locken: Comfort, Communication, Connectivity und Care.

Jessie Storey stimmte zu und beschrieb das Büro der Zukunft als eines, das ein Wohlfühlen und die Verbindung zu anderen Menschen schafft.

Über Steelcase
Steelcase wurde 1912 gegründet und ist ein globaler Design-, Forschungs- und Vordenker im Bereich der Arbeitswelt. Wir helfen Menschen, ihre beste Arbeit zu leisten, indem wir Orte schaffen, die besser funktionieren. Zusammen mit mehr als 30 Kreativ- und Technologie-Partnermarken entwerfen und fertigen wir Möbel und Lösungen für die vielen Orte, an denen Arbeit stattfindet – einschließlich Lernen, Gesundheit und Heimarbeit. Unsere Lösungen werden durch unsere Gemeinschaft von fachkundigen Steelcase-Händlern an etwa 770 Standorten sowie in unserem Online-Shop und anderen Einzelhandelspartnern zum Leben erweckt. Gegründet in Grand Rapids, Michigan, ist Steelcase ein börsennotiertes Unternehmen mit einem Umsatz von 3,2 Milliarden US-Dollar im Geschäftsjahr 2024. Mit etwa 11.300 globalen Mitarbeitern und unserer Händlergemeinschaft setzen wir uns für Menschen und den Planeten ein – indem wir unser Geschäft nutzen, um die Welt besser arbeiten zu lassen.