10 Tipps für effektiveres Arbeiten
Rosenheim, 26. November 2015 – Arbeitnehmer weltweit fühlen sich am Arbeitsplatz von Informationen überflutet und haben aufgrund der nahezu permanenten Ablenkung zunehmend Schwierigkeiten effizient zu arbeiten. Eine aktuelle Blitzumfrage von Steelcase zeigt, dass sich 42 Prozent der Deutschen am Arbeitsplatz nicht konzentrieren können. Laut Studie sind die größten Störfaktoren in deutschen Büros laute Gespräche, zu viele eingehende E-Mails, technische Probleme und Aktivitäten anderer in der Nähe des eigenen Arbeitsbereiches. Arbeiten Menschen an komplexen Problemen oder wollen sich konzentrieren, wünschen sie sich vor allem Stille, Privatsphäre und frische Luft.
Um herauszufinden, wie Menschen besser arbeiten können, unterhält Steelcase, Experte für Arbeitsumgebungen, das unternehmensinterne Forschungsteam ‚WorkSpace Futures‘. Das Team beschäftigt sich eingehend mit den Veränderungen in der Arbeitswelt und verknüpfte dieses Wissen mit Erkenntnissen aus der Neurowissenschaft. Erforscht wurde zum Beispiel, wie Verhaltensänderungen helfen können, Aufmerksamkeit aktiv zu steuern und effektiver zu arbeiten und wie der Arbeitsraum dies unterstützt. Die Ergebnisse lassen sich in zehn Tipps zusammenfassen, die dabei helfen, die Leistungsfähigkeit des Gehirns am Arbeitsplatz zu fördern. Dass regelmäßige Pausen und Bewegung wichtig für das Wohlbefinden sind und dabei helfen, sich besser zu konzentrieren, ist bekannt. Weniger verbreitet sind die Erkenntnisse, dass Multitasking kontraproduktiv ist und Selbstgespräche effektives Arbeiten unterstützen.
- Den Blick nach draußen schweifen lassen: Es ist kein Zufall, dass die besten Einfälle oft unter der Dusche, beim Autofahren oder Joggen entstehen. Schweifen die Gedanken ab, verarbeitet das Gehirn im Hintergrund Informationen und trägt zur Bildung neuer Aktivierungsmuster bei. Sich kurzzeitig von Problemen zu entfernen ist daher oftmals der beste Weg, diese zu lösen.
- Ziele definieren: Um wirklich aufmerksam arbeiten zu können, muss das Gehirn wissen, wie sich der Rahmen einer Tätigkeit gestaltet. Aufgaben benötigen daher einen deutlichen Anfang und ein noch deutlicheres Ende, damit die geistigen Ressourcen bestmöglich eingeteilt werden können.
- Eine To-do-Liste anfertigen: Können erledigte Aufgaben wortwörtlich abgehakt werden, aktiviert dies das innere Belohnungssystem und motiviert für nachfolgende Tätigkeiten. Dies erscheint vielleicht unbedeutend, das Gehirn sehnt sich jedoch geradezu nach diesen kleinen Belohnungen. Die Folge: weniger Stress.
- Selbstgespräche führen: Statt konzentriert zu arbeiten, schweifen die Gedanken oft in die Ferne. Kleine Nebentätigkeiten wie Selbstgespräche oder Kritzeleien, helfen dabei, Ablenkungen auszublenden und so einen klaren Gedanken zu fassen.
- Pausen einlegen: Die Kapazitäten des Gehirns sind begrenzt und daher ermüdet es, wenn es überbeansprucht wird. Sich länger als 45 Minuten vollständig auf eine Aufgabe zu fokussieren, ist für die meisten Menschen nahezu unmöglich. Wenn die Arbeit eingeteilt wird und immer wieder Pausen eingelegt werden, kann die Leistungsfähigkeit des Gehirns enorm steigen.
- Nähe suchen: Die Aufmerksamkeit ist in hohem Maße davon abhängig, wie nah neuronale Reize sind. Neue Ideen lassen sich daher viel einfacher in Umgebungen entwickeln, in denen problemlose Kommunikation möglich ist, Augenkontakt gehalten und Informationen einfach geteilt werden können.
- Tief durchatmen: Studien ergaben, dass die Gehirne von Menschen, die regelmäßig meditieren, eine überdurchschnittliche Gamma-Aktivität aufweisen, was auf starke Fokussierung und Konzentration hindeutet. Es muss jedoch nicht gleich eine umfassende Zazen-Meditation sein. Bereits regelmäßiges, tiefes Durchatmen kann hierbei schon einen großen Beitrag zu inneren Ruhe leisten.
- In Bewegung bleiben: Andauerndes statisches Sitzen beeinträchtigt die Fähigkeit, konzentriert zu arbeiten. Bei Bewegung produziert der Körper verstärkt das körpereigene Protein “BDNF” (Brain-derived Neurotrophic Factor), das die Lernfähigkeit, das Gedächtnis und das konzeptuelles Denkvermögen fördert.
- Multitasking vermeiden: Statt „echtem“ Multitasking, bei dem mehrere Aufgaben gleichzeitig erledigt werden, schwankt die Aufmerksamkeit tatsächlich nur schnell zwischen verschiedenen Tätigkeiten hin und her. Dadurch unterlaufen jedoch schnell Fehler und die Fähigkeit zu priorisieren leidet.
- Ausreichend schlafen: Genügend Schlaf ist für Konzentration und Aufmerksamkeit von großer Bedeutung. Schlafmangel führt außerdem dazu, dass die Lernfähigkeit abnimmt und Stimmungsschwankungen auftreten.
Einige dieser Erkenntnisse sind weit verbreitet und wohlbekannt, andere hingegen überraschen. Die Empfehlung der Steelcase-Forscher: Ausprobieren und effektiver arbeiten!