Dieser Artikel stammt aus der Ausgabe ‚Die Zukunft der hybriden Arbeit:
99 Dinge, die Sie kennen sollten‘
Die Zukunft der hybriden Arbeit Einsichten und Ideen 8-15 für die neue Ära der Arbeit Ob Sie einen Tag im Büro arbeiten oder die ganze Woche, die hybride Arbeit ist wohl die größte Veränderung, der wir uns alle stellen müssen. Und zwar nicht, weil sie einen massiven technologischen Fortschritt einleitet, sondern weil wir jetzt das tun können, worüber wir seit mehr als einem Jahrzehnt sprechen - die Arbeit menschlicher gestalten. Die Menschen entscheiden heute sehr viel bewusster, warum und wann sie ins Büro kommen möchten, und erwarten eine völlig neue Umgebung und Atmosphäre vor Ort. Es geht nicht so sehr darum, wo wir arbeiten, sondern wie wir arbeiten. Die Menschen wünschen sich mehr Selbstbestimmung in Bezug auf die Arbeit und die Arbeitsatmosphäre. Führungskräfte haben das Sagen darüber, wo dies stattfindet. Die größere Herausforderung besteht darin, Annahmen und bestehende Normen in Frage zu stellen.

Arbeitsumgebungen müssen an diese neuen Gegebenheiten angepasst werden. Wenn man ihnen die Option gibt, werden mehr Menschen ganz gezielt entscheiden, wann und warum sie ins Büro gehen. Leesman, ein Unternehmen, das das Befinden von Angestellten beurteilt, nennt dies „zielgerichtete Anwesenheit“.

Es bedeutet, dass sich die Angestellten Gedanken machen, warum sie ins Büro gehen — für eine wichtige Besprechung, um sich direkt mit Ihrem Vorgesetzten auszutauschen oder um konzentriert und ungestört zu arbeiten —anstatt quasi automatisch dort hinzugehen. Zusammen zu sein ist zwar wichtig, sagen die Mitarbeitenden, das größte Problem im heutigen Büro ist aber der Mangel an Privatsphäre, um Einzelaufgaben zu erledigen.

Einige Unternehmen erforschen neue Arbeitsplatzkonzepte, andere halten an bestehenden Strategien fest. Wieder andere warten ab, bis mehr Menschen ins Büro zurückkehren oder sich hybride Arbeitsmuster stabilisieren, bevor sie Änderungen angehen. Unabhängig davon, wo Sie sich hier sehen - die Bedürfnisse der Menschen haben sich verändert, ihre Arbeit hat sich verändert und es braucht grundlegende Anpassungen am Arbeitsplatz.
Große Veränderungen im Bereich der Arbeitsnormen wirken sich darauf aus, wie die Menschen im Büro arbeiten. Die Menschen haben neue Erwartungen daran, wie und wann sie ihrer Arbeit nachgehen. Great Resignation‘ (starke Abwanderung der Arbeitskräfte) oder ‚Quiet Quitting‘ belegen - die Mitarbeitenden möchten dabei mitreden, wie und wo die Arbeit stattfindet. Angestellte möchten heutzutage mehr Gehör finden. Vor der Pandemie hatten 88 % der Mitarbeitenden einen zugeordneten Arbeitsplatz. Führungskräfte gehen davon aus, dass sich der Trend fortsetzt. Diese Verlagerung hat Einfluss darauf, wo Menschen ihren Tag beginnen, ihre Sachen aufbewahren und ob ein Zugehörigkeitsgefühl entsteht. Letztes Jahr sank die Anzahl zugeordneter Bereiche um 15 %. Die Angestellten benötigen hybride Räume zur Zusammenarbeit, in denen sowohl anwesende als auch zugeschaltete Angestellte gleichberechtigt teilnehmen können. Und es gibt einen Bedarf an Einzelräumen für Video-Calls, in denen sie in Ruhe zuhören können und niemand anderen stören. Mehr als die Hälfte aller Meetings (56 %) finden per Video statt. New Inspiration Hybride Arbeitsplätze können an Stadtvierteln orientiert gestaltet werden. Laut dem Soziologen und Autor Eric Klinenberg verfügen so aufgebaute Bereiche über eine ‚soziale Infrastruktur‘, d. h. über Orte, an denen Menschen zusammenkommen und Verbindungen knüpfen. Eine starke soziale Infrastruktur fördert den Austausch, Zusammenhalt und die Zusammenarbeit und ist ebenso wichtig wie die traditionelle Infrastruktur. Warum? Weil ein gut funktionierendes Stadtviertel eine Atmosphäre und Energie erzeugt, die unser Grundbedürfnis nach Zugehörigkeit befriedigt. Gute Stadtviertel bieten ein vielfältiges Angebot privater und öffentlicher Räume. Unser Zuhause ist der Zufluchtsort inmitten einer solchen lebendigen Gemeinschaft. Und alles sollte gut erreichbar sein – wie in einer „15-Minuten-Stadt“, in der man viele Grundbedürfnisse über einen kurzen Spaziergang abdecken kann. Stadtviertel sind ein gutes Vorbild fürs Bürodesign, da sie eine Atmosphäre und Energie erzeugen können, die unser Grundbedürfnis nach Zugehörigkeit befriedigen Gleichberechtigte Teilhabe
Gleiche Erfahrungen für alle ermöglichen.
Gestalten Sie Räume, die jeden unterstützen (vor Ort und zugeschaltet) und die unterschiedlichen Bedürfnissen gerecht werden.

Engagement
Gestalten Sie so, dass sich jeder einbringen und engagieren kann.
Schaffen Sie in verschiedene Settings, die den Menschen helfen, allein oder gemeinsam bestmöglich zu arbeiten.

Einfache Nutzbarkeit
Raum und Technologie müssen einfach zu handhaben sein.
Bieten Sie eine Auswahl virtueller und analoger Elemente, die sich unkompliziert nutzen und steuern lassen. Schaffen Sie die Bedingungen für einen nahtlosen Übergang zwischen Arbeitsmodi und Umgebungen.
„Eine gute Arbeitsumgebung ist vielfältig, strahlt Vitalität und ist auf ihre Weise einzigartig. Eins haben sie allerdings gemeinsam: sie fördern gleichwertige Teilhabe, Engagement und sind unkompliziert nutzbar. Solche Umgebungen werden nach wichtigen Gestaltungsprinzipien geschaffen und bieten eine Mischung verschiedener Raumtypen. Das zu erreichen ist eine Kunst bzw. eine Wissenschaft für sich“, betont Meg Bennett. Hybride Arbeitsumgebungen gestalten
‚Ich‘ + ‚Wir‘
Räume sollten so gestaltet werden, dass sie sowohl Einzel- als auch Gruppenarbeit unterstützen und den Mitarbeitern fließende Wechsel zwischen diesen Arbeitsformen ermöglichen.
Von starr zu fließend
Unternehmen, Teams und einzelne Mitarbeiter müssen jetzt flexibler sein. Deshalb sollten Räume am besten ohne fest verbaute Elemente und Möbel angelegt werden - der Fokus sollte stattdessen auch Anpassbarkeit und Flexibilität liegen.
Offen + Geschlossen
Aufgrund der außerordentlichen Flexibilität offener Arbeitsumgebungen wird in diesen Bereichen mehr Zusammenarbeit stattfinden. Gleichzeitig wünschen sich die Menschen mehr Mitspracherecht in Bezug auf (physische) Grenzen und Zugang zu privaten, abgeschirmten Räumen, besonders für Video-Calls.
Digitale + analoge Elemente kombinieren
Darum geht es letztlich am hybriden Arbeitsplatz. Technologie und Raum müssen ganzheitlich betrachtet werden.
Die Gestaltung gemäß folgender vier Grundprinzipien wird den neuen Bedürfnissen der Menschen gerecht.
Der Arbeitsplatz sollte vier verschiedene grundlegende Raumtypen bieten, um verschiedene Arbeitsmodi zu unterstützen. Persönliche Räume
Diese Auswahl an Räumen berücksichtigt die Bedürfnisse von ‚Ich‘ und ‚Wir‘ und gibt den Mitarbeitenden die Möglichkeit, selbst über ihre Privatsphäre und ihren Komfort zu entscheiden.
Bereiche zur Zusammenarbeit
Flexible Settings, mobile Tools und Technologie unterstützen sowohl Teams vor Ort als auch verteilte Teams.
Soziale Bereiche
Ein bewusster und flexibler Mix aus Einzelarbeitsplätzen und gemeinsam genutzten Bereichen stärkt das Gemeinschafts- und Zugehörigkeitsgefühl.
Lernbereiche
Leistungsfähige, anpassbare Bereiche bieten Lernmöglichkeiten für Personen vor Ort und räumlich verteilte Gruppen.
13 Hybride Arbeitsumgebungen gestalten 12 Hybride Arbeitsplätze können an Stadtvierteln orientiert gestaltet werden. 11 Angestellte möchten heutzutage mehr Gehör finden. 10 Letztes Jahr sank die Anzahl zugeordneter Bereiche um 15 %. 14 Die Gestaltung gemäß folgender vier Grundprinzipien wird den neuen Bedürfnissen der Menschen gerecht. 9 Mehr als die Hälfte aller Meetings (56 %) finden per Video statt. 8 Die Menschen entscheiden heute sehr viel bewusster, warum und wann sie ins Büro kommen möchten, und erwarten eine völlig neue Umgebung und Atmosphäre vor Ort. 15 Der Arbeitsplatz sollte vier verschiedene grundlegende Raumtypen bieten, um verschiedene Arbeitsmodi zu unterstützen. Fazit Einsichten 8-15 für die neue Ära der Arbeit Vorhergehender Artikel Nächster Artikel Sind Sie schon gespannt?
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