Zeitsprung
Durch Daten-Ozeane navigieren
Wir sind schon heute überschwemmt von riesigen Informationsmengen, die uns scheinbar aus allen Richtungen entgegenströmen. Doch das ist noch nicht alles. Eine wachsende Zahl von Sensoren und Maschinen wird bald noch viel mehr Daten erfassen. Selbstlernende Maschinen und KI-Systeme sind dann kein Zukunftsszenario mehr, sondern werden den Alltag bestimmen, weil wir uns immer mehr auf sie verlassen, wenn es darum geht, Daten rund um unsere Arbeit und unser Leben zu analysieren und zu nutzen. Es werden aber auch neue Formen der Interaktion mit Daten entstehen. So gehen viele Experten davon aus, dass AR und VR einen neuen visuellen und alle Sinne einbeziehenden Umgang mit großen Datenmengen prägen werden. Daten werden keine zweidimensionalen Zeichenketten auf blinkenden Bildschirmen mehr sein, sondern in sinnlichen, von künstlicher Intelligenz erzeugten Umgebungen zum Ausdruck kommen.
Der Hauptvorteil dieser Formate gegenüber konventionellen Computern besteht darin, dass das Präsentieren von Inhalten nicht mehr an Wände oder flache Oberflächen gekoppelt ist. Ein virtueller Baum ist dreidimensional erfahrbar, genauso wie ein echter Baum. Und weil auch diese Welt über Höhen, Breiten, Tiefen und Entfernungen verfügt, spielt es eine Rolle, wo genau sich die Informationen befinden. Digitale Raumkoordinaten definieren die Lage der Inhalte im virtuellen Raum, dessen Gestalt sich am realen Raum orientiert. Assoziationen zu echten Orten werden uns helfen, Apps, Programme und Tools in der virtuellen Welt wiederzufinden.
Wenn Sie jemals versucht haben, eine riesige Tabelle oder ein Manuskript von der Länge eines Buchs zu überprüfen, während Sie gleichzeitig in zehn geöffneten Fenstern Ihres Internetbrowsers recherchieren, dann verstehen Sie den Wunsch, solche neuen Formate zu nutzen. Stellen Sie sich eine Zukunft vor, in der Sie sich frei umherbewegen können und in der Sie nur jenen – dreidimensional erfahrbaren – Daten begegnen, die sie wirklich brauchen. Dies wird radikal auch die Art und Weise verändern, wie Informationen in Räumen präsentiert und bearbeitet werden. Flachbildschirme und Browserfenster sind nun überflüssig. Stattdessen werden wir 3D-Datenvisualisierungen mit einfachen Körperbewegungen erkunden. Stühle und andere Möblierungen funktionieren dann wie Joysticks, die reale Gesten in Bewegungen im virtuellen Raum übertragen. Zahlen und Buchstaben werden zu physisch fast greifbaren Objekten, die wir mühelos hin und her bewegen können.
Stellen Sie sich eine Zukunft vor, in der Sie sich frei umherbewegen können und in der Sie nur jenen – dreidimensional erfahrbaren – Daten begegnen, die sie wirklich brauchen.