Unterstützung Ihres Bedürfnisses nach Privatsphäre im Büro
Das englische Wörterbuch Merriam-Webster definiert Privatsphäre auf zwei Arten: als Eigenschaft oder Zustand, nicht in Gesellschaft oder unter Beobachtung zu sein, oder als Freiheit von unbefugtem Eindringen. Privatsphäre hat vielfältige Bedeutungen. Sie kann sich auf Einsamkeit oder Isolation ebenso beziehen wie auf das Kontrollieren von Stimulationen.
Die Einsamkeit im Büro geht vielfach zurück, während die Steuerung von Stimulationen nach wie vor schwer fassbar ist. Immer mehr Forschungen zeigen, dass Privatsphäre an Arbeitsplätzen weltweit ein Problemthema darstellt. Beispielsweise bestätigt eine Steelcase-Studie mit Mitarbeitern aus aller Welt, dass die Menschen das Gefühl haben, bei der Arbeit über zu wenig Privatsphäre zu verfügen. Die Studie macht deutlich, dass die ungestörte Teamarbeit, die Wahl des jeweils zur Tätigkeit passenden Arbeitsplatzes sowie die Möglichkeit, sich konzentrieren zu können, oft unerfüllte Bedürfnisse bleiben.
Studien zeigen, dass Menschen auf unterschiedlichste Art und Weise nach Privatsphäre suchen, und dass Arbeitsplätze Lösungen bieten können, die dieses Bedürfnis erfüllen. Das Global Design Team von Steelcase schlägt in diesem Zusammenhang vor, ein Ökosystem von Räumen zu schaffen. Vielfältige Arbeitsbereiche lassen Auswahl- und Kontrollmöglichkeiten entstehen, die es Mitarbeitern erlauben, selbst zu entscheiden, wo und wie sie ihre Arbeit erledigen. Dies kann nicht nur in neuen Räumen erreicht werden, sondern auch durch die Neugestaltung und Umnutzung bestehender Büros.
Verteilungs- und Zonenmodell für mehr Privatsphäre
Beim Verteilungsmodell geht es darum, innerhalb eines bestehenden Raums Bereiche zu finden, in denen man kurz „abtauchen“ kann. Sichtschutzelemente oder kleine Nischen können dazu beitragen, ein Gefühl der Privatsphäre zurückzugewinnen, ohne den Raum verlassen zu müssen.
Das Zonenmodell eignet sich für schlecht oder gar nicht genutzte Räume, die sich in einen Ort verwandeln, der die Privatsphäre unterstützt. Diese Räume bieten sich dann für Menschen an, die gern zurückgezogener arbeiten wollen.
Privatsphäre ist persönlich geprägt und eng mit den individuellen Bedürfnissen verbunden. Für Vanessa Bradley, Steelcase Manager of Advanced Applications Design, beinhaltet eine Raumvielfalt daher vollständig offene, leicht abgeschirmte sowie vollständig geschlossene Bereiche.
Planer sollten drei Dinge berücksichtigen, um den Mitarbeitern die Privatsphäre bieten zu können, nach der sie verlangen, so Bradley.
Drei Planungsstrategien zur Unterstützung der Privatsphäre
1) Unterstützen Sie die Menschen dabei, ihr Bestes zu geben
Geben Sie Mitarbeitern die Möglichkeit, bestimmte Dinge innerhalb ihrer Arbeitsumgebung zu verändern. Beispiele hierfür sind dimmbare Leuchten, nutzerdefinierte Temperaturanpassungen oder Steh-/Sitz-Arbeitsplätze.
2) Sorgen Sie für individuelle Arbeitsplatzerlebnisse, die die Regeneration und Konzentration unterstützen
Schaffen Sie Arbeitsumgebungen für bestimmte Arbeitsplatzerlebnisse und achten Sie darauf, dass diese die Regenerations- und Konzentrationsfähigkeit der Menschen fördern.
3) Behalten Sie beim Planen das Gleichgewicht im Auge
Betrachten Sie das gesamte Arbeitsumfeld und legen Sie fest, wie es mithilfe von Elementen für mehr Privatsphäre auf umfassende Weise gestärkt werden kann. Geplante und ungeplante Bedürfnisse nach Privatsphäre zu berücksichtigen, ist dabei ebenso wichtig wie das Herstellen eines Gleichgewichts.
„Letztlich geht es darum, die einzelnen Menschen zu fördern“, sagt Bradley. „Sie brauchen Auswahl- und Kontrollmöglichkeiten, um selbst entscheiden zu können, wie sie arbeiten, und sie brauchen das richtige Ökosystem in Ihrem Büro, um dies tatsächlich umzusetzen.“
Zahlreiche Faktoren haben dazu geführt, dass die Privatsphäre in vielen Büros auf der ganzen Welt in der Krise steckt. Um besser zu verstehen, wie wir an diesen Punkt gekommen sind, können Sie unseren Podcast (in Englisch) mit Donna Flynn, Steelcase Director bei WorkSpace Futures, anhören.