Es begann mit einem Feuer
Von Chris Congdon, Redakteurin des 360° Magazins
In dieser Ausgabe von 360° feiern wir einige Innovationen, die Probleme mithilfe neuer Herangehensweisen lösen. Das ist etwas, das wir schon lange so machen. Tatsächlich haben wir vor mehr als 100 Jahren damit begonnen, Probleme auf neue Art und Weise zu lösen.
Für uns hat alles mit dem Feuer begonnen … und mit Autos.
Büroarbeit war in den frühen 1900er Jahren nicht immer sicher. In den Städten entstanden Gebäude aus Holz und voller Papier. Über die Brandgefahr, die etwa von Menschen ausgeht, die Zigarettenkippen in Weidenkörbe werfen, wurde nicht viel nachgedacht. Allzu oft ist aber genau das passiert: Mit dem Wachstum der Städte entwickelten sich Bürobrände zu einem ernsthaften Problem.
Angetrieben von der wachsenden Automobilindustrie entwickelte sich Detroit zur gleichen Zeit zu einem Innovationszentrum. Eine der neuen Techniken, die damals entstanden, war das Biegen und Formen von Stahl – ein großartiges Verfahren, das eine Vielzahl neuer Produkte ermöglichte.
Auch Peter Wege hatte eine große Idee. Der Unternehmer, der Safes herstellte, fragte sich: „Warum nicht Papierkörbe aus Metall herstellen?“ Dann gäbe es keine durch glühende Asche verursachten Feuer mehr. Was aussieht wie eine einfache Idee, ist in Wirklichkeit eine typische Innovation: Ein Problem wird gelöst, indem Dinge auf neue Art und Weise umgesetzt werden.
Wege und eine kleine Gruppe von Querdenkern gründeten 1912 in Grand Rapids, Michigan, die Metal Office Furniture Company. In einer Zeit, in der die meisten Möbel aus Holz bestanden, begann Wege mit der Entwicklung verschiedener Produkte aus Metall – zu ihnen zählte auch der feuerfeste Papierkorb. Nach der Herstellung von Stahl-Aktenschränken, die für ihre Robustheit und Qualität bekannt waren und ebenfalls dazu beitrugen, dass Papier nicht mehr in Flammen aufging, wurde das Unternehmen 1954 in Steelcase umbenannt.
Seitdem hat sich viel verändert. Heute sind wir ein Unternehmen voller Maker, Hacker, Zuhörer, Lernender und globaler Denker. Wir sind pingelig, wenn wir Dinge entwickeln, die nützlich und schön, aber niemals verschwenderisch sind, und wir experimentieren mit allen möglichen Materialien und Gestaltungskonzepten. Wir untersuchen, wie sich die Arbeit verändert, versetzen uns in die Lage anderer Menschen und erforschen wirklich neue Arbeitsweisen. In all diesen Jahren ist aber auch eines gleich geblieben: Bei uns dreht sich noch immer alles um Innovationen und Problemlösungen mithilfe neuer Herangehensweisen.