Eine hybride Arbeitskultur etablieren
5 Dinge, die Angestellte jetzt brauchen
Die Pandemie hat dazu geführt, dass wir unsere Gewohnheiten komplett geändert haben – wir leben, lernen anders, kaufen anders ein und bei vielen hat sich auch die Arbeit geändert. Hybride Arbeitsformen sind für einige von uns nichts Neues; für viele Unternehmen stellt der Übergang zu den entsprechenden Arbeitsmodi allerdings einen drastischen Wandel dar. Unabhängig von der konkreten Handhabung im jeweiligen Unternehmen – aufgrund der neuen Mischform aus Offline- und Online-Interaktionen müssen wir uns damit befassen, was die Angestellten beim Übergang zu den neuen Arbeitsformen benötigen und wie Arbeitsplatz und Technologie angepasst werden müssen, um ihnen Übergang zu erleichtern.
Der Wechsel zu hybriden Arbeitsweisen kann anfangs herausfordernd sein, gleichzeitig war der Zeitpunkt für eine grundlegende Anpassung der Kultur für Unternehmen nie besser.
Die neue Flexibilität und das dafür nötige Vertrauen können wie ein Katalysator wirken, um neue Arbeitsformen zu ermöglichen und neu zu definieren, wie das Büro dazu beitragen kann, dass die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter ihr ganzes Potenzial entfalten können. Während des Steelcase Webinars “Prototyping the Future of Work” (Konzepte für die Zukunft der Arbeit) gaben 59 % der fast 1.000 Teilnehmer an, dass der wichtigste positive Aspekt der hybriden Arbeit darin besteht, dass sie dazu beiträgt, Talente zu gewinnen und zu halten. Als größte Gefahr befanden sie die mögliche kulturelle Erosion (54 %).
Bessere Umgebungen für die hybride Zusammenarbeit realisieren
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Auf der ganzen Welt litten die Menschen, die von zu Hause aus gearbeitet haben, im Verlauf der Pandemie unter einem Gefühl der Isolation. Dazu kamen die Sorgen und Unwägbarkeiten aufgrund ständig schwankender Covid-Fallzahlen und die damit einhergehenden Verzögerung oder wechselnden Rahmenbedingungen bei der Rückkehr ins Büro. All dies führte in der Summe dazu, dass das Wohlbefinden der Menschen stark litt. Unternehmen, die ihre Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter bereits gebeten haben, wieder vor Ort im Unternehmen zu arbeiten, konnten feststellen, dass die Arbeit im Büro die Regeneration der Angestellten fördert und sie sich langsam wieder daran gewöhnen, im Büro zu arbeiten. Sie stellten auch fest, dass eine Neuausrichtung der Kultur wichtig ist, um neue Regeln für die zukünftige Zusammenarbeit festzulegen.
Der Arbeitsplatz kann entscheidend dazu beitragen, eine resiliente hybride Kultur zu fördern, vorausgesetzt, die Räumlichkeiten unterstützen die Zusammenarbeit von Angestellten im Büro und zugeschalteten Kollegen. Er kann auch dazu beitragen, dass unabhängig vom Arbeitsort ein Zugehörigkeitsgefühl zum Team und Unternehmen entsteht. Forschungsergebnisse von Steelcase belegen, dass bessere Ergebnisse erzielt werden und die Produktivität, das persönliche Engagement sowie Innovation und Mitarbeiterbindung steigen, wenn die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sich als Teil einer starken Gemeinschaft fühlen. Viele Unternehmen passen die Büroumgebung bereits vor der Rückkehr der Angestellten an, damit deutlich erkennbar ist, dass das Thema hybride Zusammenarbeit für sie wichtig ist und sie sich engagiert dafür einsetzen, die Anforderungen der hybriden Arbeit bestmöglich umzusetzen.
5 Dinge, die Angestellte zur hybriden Arbeit benötigen
Sicherheit:
Die körperliche Sicherheit hat die oberste Priorität. Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter müssen sich sicher sein, dass ihr Unternehmen alles in seiner Macht Stehende tut, um ihnen eine sichere Umgebung zu bieten und die Verbreitung von Krankheitserregern zu verhindern. Laut einer vor kurzem von McKinsey durchgeführten Studie betreffen die größten Bedenken der Angestellten die Luftqualität. 62 Prozent der Umfrageteilnehmer gaben an, dass sie weniger Bedenken bei der Rückkehr ins Unternehmen hätten, wenn bessere Luftfilter vorhanden wären.
Psychologische Sicherheit ist in dieser Zeit des Wandels am Arbeitsplatz besonders wichtig. Die Angestellten müssen sich sicher sein, dass es keine negativen Auswirkungen hat, sondern sogar erwünscht ist, wenn sie beim Übergang zu den neuen Arbeitsweisen ihre Meinung sagen, Ideen haben und Fragen stellen – unabhängig davon, wo sie arbeiten.
Zugehörigkeit:
Jetzt, wo viele Menschen an unterschiedlichen Orten arbeiten, müssen Unternehmen das Gemeinschaftsgefühl stärken, da es für Kooperation und Teamzusammenhalt unerlässlich ist. Eine starke Belegschaft verfügt über ein ebenso starkes Gemeinschaftsgefühl und hat eine einheitliche Vorstellung davon, was Führung bedeutet. Ein hohes Maß an Vertrauen und Engagement innerhalb der Gemeinschaft ist die ideale Basis für die Mitarbeiter, um zu lernen, sich anzupassen und auch bei ständig wechselnden Rahmenbedingungen resilient zu bleiben.
Produktivität:
Neue Räume und Technologien werden benötigt, damit die Angestellten bei der hybriden Arbeit effektiv zusammenarbeiten können. Sie benötigen Räume, in denen sie sich zu zweit austauschen oder einen kleinen Videocall in der Gruppe durchführen können. Diese sollten entweder vollständig abgeschlossen sein oder zumindest mehr akustischer Privatsphäre bietet als der gewohnte Arbeitsplatz am Schreibtisch. Gruppen benötigen Bereiche, die Mitarbeiter im Büro und extern zugeschaltete Kollegen gleichermaßen unterstützen – und die ermöglichen, dass alle sichtbar und hörbar sind und selbst alles sehen und hören können. Die Räume sollten so konzipiert sein, dass sie den Kollegen vor Ort im Büro mithilfe von Kameras, Mikrofonen, Inhalten und Licht eine bessere virtuelle Teilnahme ermöglichen.
Komfort:
Körperlicher Komfort ist bei der hybriden Arbeit unerlässlich, insbesondere, wenn viele Interaktionen per Video stattfinden. Das Wohlbefinden der Angestellten hat gelitten – sie brauchen Umgebungen und Erfahrungen, die ihnen ermöglichen, sich im Laufe des Tages immer wieder zu entspannen und neu zu fokussieren. Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sollten keine Bedenken dazu haben, dass sich die Arbeit verändert und müssen verstehen, wie die neuen Räume und Technologien für die Zusammenarbeit mit hybriden Teams genutzt werden.
Kontrolle:
Nach der überstandenen Krise und dem Übergang zu neuen Arbeitsweisen ist der Wunsch nach Sicherheit und Kontrolle hoch. Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter möchten mehr Auswahl und Einfluss darauf haben,
- wo sie im Büro arbeiten.
- wann sie im Büro oder zu Hause arbeiten.
- wie sie arbeiten – alleine oder im Team.
Die Umsetzung wird zwar in jedem Unternehmen etwas anders ausfallen, dennoch ist die hybride Arbeit die beste Gelegenheit, die Unternehmenskultur neu auszurichten. Angestellte und Führungskräfte werden ihre Vorstellungen davon, wie Arbeit stattfindet, anpassen müssen. Sie müssen darüber hinaus neue Verhaltensweisen erlernen und die zukünftige Rolle des Büros überdenken. Wenn wir den hybriden Arbeitsplatz als Gemeinschaftsraum betrachten, der die Bedürfnisse der Mitarbeiter beim Übergang zu neuen Arbeits- und Kommunikationsweisen unterstützt, hat die Pandemie hier eine radikale, aber positive Veränderung bewirkt.