99 Dinge, die Sie kennen sollten
im Münchner LINC
im hybriden Zeitalter
Team Leader, Steelcase Learning, EMEA
dort eine lebendige Gemeinschaft aus Mitarbeitenden,
Partnern und Kunden aus ganz Europa, dem Nahen
Osten und Afrika entstanden. Hier arbeitet eine sehr
heterogene Gruppe von Menschen Seite an Seite und
dieses internationale Zentrum ist ein echter Katalysator
für Veränderungen durch schnelles Lernen und kreative
Arbeit. Da in letzter Zeit weniger Begegnungen und
informelle Interaktionen stattfanden, kam es zu einer
schleichenden Erosion des Gemeinschaftsgefühls. Die
Fernarbeit wirkte sich nachteilig auf das gegenseitige
Vertrauen aus, das benötigt wird, um Innovation
voranzubringen. Und der Anstieg an Videokonferenzen
zeigte, dass neue Räume benötigt werden.
großes bereichsübergreifendes Team von Designer*innen,
Forschenden, Produktspezialist*innen und Leitern aus dem
Personalwesen zusammen.
Als allererstes wurde entschieden, die Mitarbeiter, die bisher auf
drei benachbarte Gebäude verteilt waren, in zwei Gebäuden
unterzubringen, um die Dichte und Nähe zu erhöhen. Das Ziel
hierbei war, den Raum zu beleben und das
Zugehörigkeitsgefühl zu stärken. Das Planungsteam ließ sich
darüber hinaus von der Vorgehensweise bei einer Stadtplanung
inspirieren, um miteinander verbundene „Viertel“ zu
gestalten, die den Mitarbeitenden ermöglichen, problemlos von
einem Arbeitsmodus zum nächsten zu wechseln und den
ganzen Tag über miteinander zu interagieren.
„Die Zielsetzung ist klar“, erklärt Jessie Storey, Steelcase
Design Director für den EMEA-Raum. „Wir wollten Lernen und
Innovation fördern, das Gemeinschaftsgefühl stärken und den
Angestellten und Gästen im LINC eine intuitive, hybride
Arbeitserfahrung bieten. Der beste Weg bestand darin, das
Platzangebot zu verringern und die bestehende
Raumgestaltung zu überdenken."
Die an Stadtviertel angelehnten Arbeitsumgebungen im LINC
wurden so gestaltet, dass sie eine menschlichere Erfahrung
bieten, da diese Räume einladender und einfacher zu nutzen
sind und eine gleichwertige Teilhabe ermöglichen. Außerdem
wurden vier Schlüsselprinzipien genutzt, um die neuen
Nutzerbedürfnisse zu adressieren: Ich + Wir, von starr zu
fließend, offen + geschlossen, digitale + analoge Elemente
kombinieren.
Die Designer nahmen bei der Planung eine Geisteshaltung ein, die Lernen und Innovation fördert. „In einem Innovationszentrum wie dem unseren ist das Lernen stark daran geknüpft, dass wir in der Lage sind, Innovation zu fördern“, erklärt Storey. „Wir haben sehr sorgfältig geplant, wie Übergänge und Wege gestaltet sein sollten, um viele ‚kreative Kollisionen‘ zu ermöglichen.
Um die ‚kreativen Kollisionen‘ zu fördern, schuf das Team so genannte „Shared Attractors“, die ermöglichen, ganz nach Bedarf und Aufgabe überall im LINC zu arbeiten. Zu diesen Räumen gehören Bereiche für Fokusarbeit oder zur Entspannung (persönliche Bereiche), Räume zur Zusammenarbeit und zum Austausch sowie formelle und informelle Unterrichtsräume. Die Menschen möchten mehr Mitspracherecht in Bezug auf ihren Arbeitsort und so haben sie letztlich mehr Optionen.
Es lässt sich ein starker Anstieg in der Nutzung von Einzelbereichen für Video-Calls und Teambereichen für besonders effektive Zusammenarbeit, in der alle vom gegenseitigen Input profitieren beobachten. Das neue Umfeld fördert Verhaltensweisen, die die Interaktion mit anderen Menschen und deren Arbeit unterstützen, was wiederum die Entwicklung innovativer Ideen begünstigt.
Eine der wichtigsten Veränderungen zeigt sich auf dem neu gestalteten ersten Stockwerk. Dieser strategisch günstig gelegene Bereich wurde in einen Treffpunkt für die gesamte Belegschaft verwandelt.
„Wir haben drei Besprechungsräume entfernt, um die gesamte Etage zu öffnen. Der erste Stock ist jetzt ein multifunktionaler Co-Working Space, der das Zusammengehörigkeitsgefühl fördert", erklärt Noga Lasser, Interior Design Director bei Steelcase EMEA. „Dort ist seit neuestem auch unser ESG-Team (Umwelt, Soziales und Unternehmensführung) untergebracht, und zeigt, wie wichtig diese Werte für unsere Gemeinschaft und unser Unternehmen sind.“
Lebendigkeit erzeugen
„Wir haben weniger Arbeitsplätze als Teammitglieder, weil sie selten alle zusammen im Büro sind. Aber für Tage mit hoher Auslastung wurden mehrere 'Spillover-Spaces' (Überlauf-Bereiche)", so Lasser. „Diese befinden sich am Schnittpunkt zweier Teambereiche und werden von Teams mit ähnlichen Arbeitsmethoden gemeinsam genutzt. Die Arbeitsmittel und Möbel sind speziell auf die Bedürfnisse der Teams zugeschnitten, für die sie eingerichtet wurden. So gibt es beispielsweise voll ausgestattete Arbeitsplätze mit hochleistungsfähigen Stühlen zur Fokusarbeit für die Personal- und die Finanzabteilung, während das Global Accounts Team mit Gästen an einem gemeinsamen Tisch eher informell zusammenarbeitet. Um sicherzustellen, dass dieser Ansatz funktioniert, nutzen wir das Tischbuchungssystem unseres Partners GoBright und haben zusammen mit den Teams Nutzungshinweise definiert."
Die Zukunft der hybriden Arbeit
Da es so viele verschiedene Arten der hybriden Zusammenarbeit gibt, benötigen die Menschen mehr als nur eine Art von Besprechungsraum. Eine Studie des Steelcase WorkSpace Futures Teams gibt Rückschlüsse darauf, wie Menschen Besprechungsräume nutzen, und zeigt, dass es Abweichungen zwischen geplantem und tatsächlichem Verhalten gibt. „Wir haben unsere Besprechungsräume umgestaltet, um gleichberechtigte Bedingungen für alle zu schaffen, und wir werden weiter lernen und passen uns an", sagt Lasser. „Die Räume zur Einzelnutzung sind mit einfach zu bedienender Technologie ausgestattet, um ein besseres hybrides Umfeld und einfachere Verbindungen zu ermöglichen. Und wir haben mittelgroße Besprechungsräume entweder für aktive und generative Meetings oder für den Austausch von Inhalten konzipiert. Bei der Positionierung von Kameras und Möbeln wurde sehr bewusst darauf geachtet, dass die Gesichter sich auf der richtigen Höhe für einen natürlichen Blickkontakt befinden."
„Diese Umgestaltung bietet uns zahlreiche Möglichkeiten für Innovation“, fügt Storey hinzu. Steelcase hat kürzlich zusammen mit Logitech ein Konzept namens Project Ghost erforscht, das überaus realistisch wirkende Videobesprechungen ermöglicht, die die Grenzen zwischen dem Physischen und dem Digitalen verschwimmen lassen und eine menschlichere, immersivere Verbindung zu schaffen. „Wir haben uns sehr gefreut, als wir den ersten Prototypen im LINC installieren konnten. Diese ganze kreative Energie gibt uns Ideen für künftige Designstudien."
Design Director, Steelcase EMEA
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