Dieser Artikel gehört zur Reihe ‚Die Zukunft der hybriden Arbeit‘:
99 Dinge, die Sie kennen sollten
Barrieren erkennen
Erkenntnisse und Ideen 92-96 für das neue hybride Zeitalter
Stellen Sie sich ein Büro vor, in dem Sie sich wohl fühlen und das Ihnen von dem Moment an, in dem Sie es betreten bis Sie es wieder verlassen das Gefühl vermittelt, wertgeschätzt zu werden und Sie dazu animiert, produktiv zu sein und sich zu engagieren. Stellen Sie sich nun eine Person vor, die ganz anders ist als Sie - würde sie den Raum auf dieselbe Weise erleben? Würde sie sich willkommen oder ausgeschlossen, zugehörig oder entmutigt fühlen?
Mehr als je zuvor versuchen Unternehmen, ihre Haltung in Bezug auf Diversität, Gleichberechtigung und Integration über das Arbeitsplatzdesign auszudrücken. Um inklusive Räume zu schaffen, in denen die Mitarbeiter ein größeres Zugehörigkeitsgefühl spüren, sollte das, was funktioniert, beibehalten und ausgebaut werden. Aber auch kritisch geprüft werden, wer sich ausgegrenzt fühlt.
„Um inklusivere Räume, Produkte und Erfahrungen zu schaffen, arbeiten wir bewusst mit Menschen zusammen, die Ausgrenzung erfahren haben“, erklärt Mary Brown, Culture and Diversity Consultant bei Steelcase. „Der Austausch mit Menschen, die von Ausgrenzung betroffen waren, sollte dazu führen, dass man sich damit auseinandersetzt, wie sich Raum und Kultur auf das Leben von Menschen auswirken, die anders sind als man selbst“, so Brown. „Es geht darum, Menschen, Orte und Perspektiven zu suchen, die den Status Quo in Frage stellen.“
Am Anfang steht eine inklusive Denkweise
Die meisten Führungskräfte und Designer*innen möchten inklusive Räume schaffen, wissen aber nicht genau, wie diese gestaltet sein sollen oder wie sie anfangen sollen.
Inklusives Design erfordert, dass wir nicht nur auf Normen und deren Einhaltung achten, sondern vielmehr auch auf die Bedeutung von Identität und Vorurteilen. Menschen sind unterschiedlicher sozialer Herkunft, Rasse, unterscheiden sich in Bezug auf Behinderung, Alter, Größe und Geschlecht oder identifizieren sich als neurodivergent. All das ist ein Mehrwert für jedes Projekt. Es geht weniger darum, hier ein perfektes Ergebnis zu erzielen als darum, ungehörten Stimmen Raum zu geben und darum Barrieren aufzudecken, um Innovation voranzutreiben.
Beim Betreten eines Raums ist man mit Schildern, Schwellen, Möbeln, Geräuschen, Gerüchen, Elementen und Kunstwerken konfrontiert, die eine Atmosphäre schaffen und signalisieren, wer dazugehört - und wer ggf. nicht. Der beste Weg, eine diverse, dynamische Gemeinschaft zu schaffen, besteht darin, dafür zu sorgen, dass man sich beim Betreten eines Raum gesehen, unterstützt und willkommen fühlt. Spiegeln die gezeigten Kunstwerke die Gesamtheit der Gemeinschaft wider? Gibt es Bereiche und Anpassungen für Menschen mit Einschränkungen? Werden Symbole genutzt, die alle Menschen unterstützen, sich zurechtzufinden? Wie wirkt der Raum auf hypo- und hypersensible Menschen? Diese Fragen führen zu neuen Herangehensweisen.
Es ist schwierig zu bestimmen, was genau einen guten Raum ausmacht, aber die Menschen erkennen Mängel und potenzielle Barrieren instinktiv.
Der erste Eindruck signalisiert
bereits, wer dazugehört - und wer
möglicherweise nicht dazugehört.
Indikatoren für inklusives Design
Eine Auswahl an Möbeln + Technologien ermöglicht verschiedenen Personengruppen, denselben Raum auf unterschiedliche Weise zu nutzen.
Ein Angebot vielfältiger Sitzgelegenheiten, die visuelle Konsistenz, aber gleichzeitig verschiedene Härtegrade und Armlehnen bieten, trägt dazu bei, dass sich die Menschen wohlfühlen. Werden unterschiedliche Tischformen und -höhen und ausreichend Raum angeboten, um zum Tisch zu gelangen, kann jede/r dort Platz nehmen. Zugängliche, beschreibbare Oberflächen, die mobil und anpassbar sind, fördern das Zugehörigkeitsgefühl, die Zusammenarbeit und die Wegfindung. Eine leicht zugängliche Stromzufuhr verhindert, dass man sich bücken oder unter die Möbel kriechen muss. Wenn man dies beachtet, wird eine würdevolle Nutzung gefördert die Voraussetzung dafür geschaffen, dass alle ihren Beitrag leisten können.
Wenn Menschen die Möglichkeit haben, den Raum entsprechend ihrer Bedürfnisse anzupassen, verbessert sich die Nutzererfahrung aller.
Kontrolle über die Umgebung gestaltet sich im Büro schwieriger, ist aber möglich. Soll Design Neurodiversität fördern, bietet sich nutzergesteuerte Sensorikkontrolle an, die nachweislich die Raumnutzung für alle verbessert. Gibt es Fokusbereiche oder Bereiche ohne Technologie? Haben Sie über flexible Sensorikräume nachgedacht, die Ruhe und Erholung fördern oder über buchbare Zimmer, in denen die visuelle Privatsphäre, Beleuchtung, der Geräuschpegel und die Belüftung selbst gesteuert werden können? Lautet die Antwort „Nein“, könnte es nötig sein, Ihre Räume anzupassen, um integrativer zu werden.
Eine Vielfalt von Umgebungen trägt der Tatsache Rechnung, dass Menschen unterschiedlich arbeiten und verschiedene Bedürfnisse haben.
Denkt man an traditionelle Büroumgebungen, stellt man sich für gewöhnlich Räume mit ein und demselben Setting in zahlreicher Ausführung vor. Dies kann als Zeichen von Gleichheit interpretiert werden, wird aber nicht den Menschen gerecht, die anders arbeiten und andere Bedürfnisse haben. Inklusive Arbeitsumgebungen bieten die Möglichkeit, viele unterschiedliche Körperhaltungen einzunehmen und Abgrenzungen oder bewusste räumliche Verbindungen zu schaffen. Es sollten Bereiche vorhanden sein, damit alle produktiv sein können, ohne die gleichwertige Teilhabe aufzugeben und Einheitslösungen zu erzwingen.
Obwohl inklusives Design viele Möglichkeiten bietet, ist uns klar, dass entsprechendes Design eine Herausforderung darstellen kann - sogar für leidenschaftliche Befürworter. „Menschen die Ausgrenzung erfahren haben, werden oft gebeten, sich mit den Hindernissen, die sie nicht selbst verursacht haben, auseinanderzusetzen und diese aus dem Weg zu räumen. Sogar, wenn man sich stark für Inklusion und Innovation einsetzt, kann es unglaublich anstrengend sein, ständig der Ansprechpartner für bestimmte Themen zu sein“, erklärt Brown.
In dieser sich ständig verändernden Welt stellt inklusives Design eine Intervention zur Verhinderung von Ausgrenzung dar und trägt dazu bei, wirkungsvolle Räume zum Arbeiten, Lernen, Heilen und letztlich für ein besseres Leben zu schaffen.
Fazit
Kamara Sudberry ist bei Steelcase verantwortlich für die Entwicklung und Integration von integrativem Design mithilfe von Designprinzipien und -praktiken für das gesamte Unternehmen. Sie nutzt ihren Hintergrund im Bereich Diversity, Equity & Inclusion (DEI) und ihre Leidenschaft für Teamarbeit, um Raumerlebnisse zu schaffen, die inspirierend, sicher und inklusiv sind.
Kamara Sudberry
Leader, Inclusive Design
Steelcase
96 Wenn Menschen die Möglichkeit haben, den Raum entsprechend ihrer Bedürfnisse anzupassen, verbessert sich die Nutzererfahrung aller.
95 Eine Auswahl an Möbeln + Technologien ermöglicht verschiedenen Personengruppen, denselben Raum auf unterschiedliche Weise zu nutzen.
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Eine Vielfalt von Umgebungen trägt der Tatsache Rechnung, dass Menschen unterschiedlich arbeiten und verschiedene Bedürfnisse haben.
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Der erste Eindruck signalisiert bereits, wer dazugehört - und wer möglicherweise nicht dazugehört.
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Am Anfang steht eine inklusive Denkweise.
Fazit
5 Erkenntnisse und Ideen für das neue Zeitalter der Arbeit
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