Seien Sie „Agile“. Ordnen Sie Ihre Räume neu.
Nachbarschaft
Als die Nachbarschaften Gestalt annahmen, verfügte Hunnewells Team über eines von mehreren Agile Studios. Das Arbeiten in einer offenen Teamumgebung anstatt an isolierten Arbeitsplätzen, unterstützte das schnelle Problemlösen – auch ohne vorherige Besprechungen. Und während die Mitarbeiter in den ehemaligen Teamräumen nicht einfach einen Stuhl schnappen und nebeneinander zusammenarbeiten konnten, tauschen sie sich jetzt jederzeit problemlos aus, beseitigen Hindernisse und erhöhen die Arbeitsgeschwindigkeit des Teams.
„Mit Velocity messen wir, wie viele Aufgaben in einem Sprint abgeschlossen wurden“, sagt Hunnewell. „Nachdem wir mit Agile nun immer besser werden, nimmt auch unsere Geschwindigkeit zu und wir erledigen mehr Arbeit in der gleichen Zeit.“
Die Möglichkeit, Möbel problemlos ohne Hilfe des Ausstattungsteams verschieben zu können, unterstützt die Mitarbeiter in den verschiedenen Stadien von Agile. Unterschiedliche Konfigurationen vereinfachen die Sprints (Arbeitszyklen mit spezifischen Anforderungen), Reviews und Brainstormings.
Merkles Fachgebiets-Team arbeitete zuvor mobil. Seitdem sie hier in den Agile Studios zusammen am selben Ort waren, hatten sie das Gefühl, viel produktiver zu sein.
„Vor allem die spontane Zusammenarbeit stieg enorm an“, sagt Merkle. „Unsere Iterationsprozesse wurden immer schneller. Am selben Ort zu sein, machte uns so experimentierfreudig wie ich es zuvor nicht für möglich gehalten hätte. Hier entstand ein Prototyp nach dem anderen.“
Das Mehrprojekt-Team experimentierte mit Arbeitsprozessen und dem Arbeitsumfeld und ging sogar so weit, Rollen an den Schreibtischen anzubringen, um sie beweglicher zu machen. Devries und sein Team wollten der Bildung von Wissens-Silos entgegenwirken, die die Projektbearbeitung behindern. Verfügt nur eine Person über Fachwissen auf einem bestimmten Gebiet, gerät die Arbeit ins Stocken, sobald diese zu beschäftigt, im Urlaub oder krank ist.
„Anstatt einem Projekt nur eine Person zuzuordnen, weisen wir ihm jetzt zwei zu, und weil wir jetzt alle im Agile Studio arbeiten, brauchen wir keine Besprechungen mehr, um uns auszutauschen und voneinander zu lernen“, sagt DeVries. „Es ist die bewusste Entscheidung, zusammenzuarbeiten, die uns geholfen hat, Isolationen zu vermeiden und unsere Projekte zu beschleunigen.“
Den drei Teams wurde bewusst, dass sie je nach Arbeits-prozessen unterschiedliche Bereiche zum konzentrierten Arbeiten wählten. Hunnewells Agile-fokussiertes Team erledigte konzentrierte Entwicklungsarbeit im Agile Studio. Wenn sie telefonieren oder an einem Webinar teilnehmen mussten, nutzten sie einen benachbarten Rückzugsbereich. Die Teammitglieder von Merkles Fachgebiets-Team bearbeiteten ihre Aufgaben im Agile Studio und gingen in einen Besprechungsraum, um mit externen Partnern zusammenzuarbeiten.
Raum für die Kunden schaffen
Die Kunden einzubinden und zu verstehen ist für Agile wesentlich. Alle drei Teams berichteten davon, dass sie Loungemöbel beschafften, um ihre Kunden auf informellere Art und Weise einzubinden und ein tieferes Verständnis ihrer Bedürfnisse zu erhalten. Die Innenarchitekten verwandelten diese informellen Treffpunkte schließlich in eine wohnliche „Diele“.
„Dieser gemütliche Ort der Vernetzung entwickelte sich zu einem zentralen Punkt der Zusammenarbeit. Anstatt der im Kalender vorgesehenen 30 Minuten reichten hier oft nur fünfminütige Gespräche – was wir zunächst gar nicht einmal bemerkten“, sagt Merkle. „Dass etwas so Kleines eine so große Wirkung haben kann, war eine wichtige Erkenntnis.“
Ein großer Durchbruch gelang, als die Teams diesen Bereich von der Mitte bzw. Rückseite der Agile Studios nach vorn verlagerten. Auf diese Weise hatte niemand mehr das Gefühl, die anderen im Teambereich zu stören. Der neue Standort minimierte Ablenkungen und war zugleich frei von Hindernissen für die Zusammenarbeit.
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