Das Dilemma mit dem Wohlbefinden
Zwar wird das Mitarbeiterwohlbefinden in Unternehmen inzwischen priorisiert. Dennoch haben die Angestellten zu kämpfen.
Neue Erkenntnisse einer weltweiten Steelcase-Studie zeigen, dass es den Arbeitnehmern weltweit seit der Pandemie nicht gut geht. Ein Grund hierfür sind die drastischen Veränderungen in der Arbeitswelt, die traditionelle Normen ausgehebelt haben. Führungskräfte haben das Wohlbefinden ihrer Mitarbeitenden zwar zur obersten Priorität erklärt, doch die Betroffenen spüren es nicht – zumindest noch nicht. Die aktuelle Datenlage gibt allerdings Anlass zur Hoffnung: Führungskräfte können positiv Einfluss nehmen, wenn sie die Probleme der Beschäftigten erkennen und sinnvolle Änderungen vornehmen, die deren Wohlbefinden tatsächlich steigern.
Die Work-Life-Balance verschlechtert sich Die Angestellten geben an, genauso produktiv zu sein wie eh und je. Die Zufriedenheit mit ihrer der Work-Life-Balance ist in den letzten drei Jahren aber beträchtlich gesunken.
Anteil der Angestellten weltweit, die einigermaßen bis sehr zufrieden mit ihrer Work-Life-Balance sind
71
%
2021
2022 2023
69
%
59 %
46
%
45 44
%
%
%
44 27
28
24
23
%
%
%
%
Diskrepanz bei Angestellten und Führungskräften
Führungskräfte
Führungskräfte und Arbeitnehmer beurteilen ihr Wohlbefinden bei der Arbeit höchst unterschiedlich. Die Beschäftigten bewerten ihre Work-Life-Balance weitaus schlechter als die Führungskräfte. Ihr Energieniveau ist niedriger, und fast die Hälfte sorgt sich um ihre psychische Gesundheit (im Vergleich zu weniger als einem Drittel bei den Führungskräften). Führungskräfte können somit nicht davon ausgehen, dass es ihren Angestellten gut geht, nur, weil sie selbst sich bei der Arbeit wohl fühlen.
Ich bin unzufrieden mit der Balance zwischen Arbeit und Privatleben
Mitarbeitende
Ich fühle mich nicht gesund und habe nicht genug Energie, um alltägliche Dinge zu bewältigen
Meine Arbeit ist nicht interessant und fordert mich nicht angemessen
Ich mache mir Sorgen um meine mentale Verfassung
Führungskräfte: Anwesenheit ist wichtig
Allein durch ihre Anwesenheit im Büro beeinflussen Führungskräfte die Leistung: Es gibt eine klare Korrelation zwischen der Anwesenheit von Führungskräften und der Zufriedenheit der Mitarbeitenden. Gehen Vorgesetzte mit gutem Beispiel voran und zeigen sich im Büro, setzen sie die richtigen Impulse für alle anderen.
der Beschäftigten sehen ihre Führungskräfte nicht regelmäßig im Büro
%
58
Wenn Führungskräfte persönlich im Büro anwesend sind, ändert sich vieles zum Positiven:
Wahrschein-
lichkeit eines Arbeitgeber-
wechsels
Engagement
Produktivität
Identifikation mit der Kultur
Wohlbefinden
+6
%
+4
%
+5 %
+3
%
-7
%
Länge des Arbeitswegs
Mehr Wohlbefinden bei der Arbeit von zu Hause
Stress im Büro Konzentrationsprobleme im Büro
Bessere Arbeitsumgebung zu Hause
Mangel an Privatsphäre im Büro
40 42
25
24
20
21
%
%
%
%
%
%
Büro geht noch besser
Dinge wie die Länge des Arbeitswegs kann man kaum beeinflussen. Unternehmen können das Wohlbefinden der Angestellten und ihre Leistungsfähigkeit im Büro aber auf verschiedene Arten fördern. Die Angestellten erklären, was sie davon abhält, öfter im Büro zu arbeiten.
Warum die Mitarbeitenden nicht mehr so häufig ins Büro kommen
Was sich die Angestellten am meisten wünschen
3 Privatsphäre
Räume, die das Wohlbefinden fördern
Der Trend zur freien Arbeitsplatzwahl sowie zur Schaffung von mehr Bereichen zur Zusammenarbeit, sollte mit Räumen ausgeglichen werden, die die wichtigsten Bedürfnisse – mehr Privatsphäre und Wohlbefinden – erfüllen.
Räume, die die virtuelle Zusammenarbeit fördern
Flächendeckende Stromversorgung
Flexible Möbel, die individuelle Bedürfnisse unterstützen
%
5
aller Angestellten geben an, dass Nachhaltigkeit am Arbeitsplatz wichtiger geworden ist
1
59
2
4
%
der Generation Z finden, dass Nachhaltigkeit wichtig ist
50 Bedürfnisse anerkennen
Das Gefühl, dass die eigenen Bedürfnisse bei der Arbeitsplatzgestaltung berücksichtigt werden, erhöht das Wohlbefinden am Arbeitsplatz am meisten.“
Sarah Johnson
Das Wohlbefinden von Mitarbeitenden, die finden, dass ihre Bedürfnisse bei der Arbeitsplatzgestaltung anerkannt werden, ist deutlich höher (+22 %). Schon die bloße Frage nach ihren Bedürfnissen kann einen großen positiven Effekt haben.
„
Steelcase Senior Researcher
Forschungsleitung
Melanie Redman
Sarah Johnson
Senior Researcher
Über die Studie
Das Steelcase WorkSpace Futures Team führte die Studie mit Arbeitnehmern aus 11 Ländern aus verschiedenen Branchen und Unternehmensgrößen durch. Sie ist Teil einer Forschungsreihe, die seit 2020 15 Mal durchgeführt wurde und an der über 68.925 Mitarbeitende und Führungskräfte teilnahmen. Sie verdeutlicht unseren Wunsch, die Bedürfnisse von Menschen und Unternehmen umfassend zu verstehen.
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